Wenn das Publikum mit den Atem anhält
26. Novembers im Handarbeitszimmer der Schule eingerichtet hatte, freute ich mich also ziemlich entspannt auf diesen Tag.
Ausser einer Demo-Arbeit bot ich Interessierten an, ihre Namen in einer Schrift ihrer Wahl zu schreiben. Zusätzlich konnten Käufer ihre Weihnachtskugeln wunschgemäss am Stand gleich personalisieren lassen. Nachdem ich bereits einige Namen auf die Rückseite von beschriftetem Baumschmuck bringen durfte bat mich eine Kundin, eine Kugel mit den Worten "vom Lieblingsschwiegersohn" zu ergänzen. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich laufend Zuschauer am Tisch eingefunden, die mir beim Namenschreiben zuschauten oder Fragen stellten. Dabei interessierte sich eine weitere Besucherin sehr für die Herausforderungen beim Beschriften von Weihnachtskugeln. Ich erklärte, dass weder Vorlinieren für eine Schrift mit Unterlängen noch Vorschreiben möglich ist (jedenfalls hätte ich bis jetzt keine Lösung gefunden). Damit war klar, dass die Kugeln ohne Hilfsmittel beschriftet werden müssen. Und ich ergänzte: "Ich habe jeweils nur einen einzigen Versuch. Da die Spitzfeder die dünne Farbschicht aufkratzen kann, würden auch ein Abwischen der Farbe und ein Neuversuch nichts nützen - es bleiben Kratzer auf der Oberfläche zurück.". Nach diesen Worten nahm ich die ausgewählte Kugel in die eine Hand, tunkte mit der anderen meine Feder in die Farbe, peilte eine imaginäre Linie auf der Kugel an und stellte mir das lange Wort "Lieblingsschwiegersohn" nochmals vor, das ich in die freie Lücke schreiben sollte. Ich sammelte mich, ein kleines Stossgebet - und fing an zu kalligrafieren. Dabei wurde es gleich mucksmäuschenstill im ganzen Raum. Ich glaube, alle rund zwanzig Zuschauer in drei Reihen hielten mit mir den Atem an! :) Zum Glück hat's geklappt, und nach einer Viertelstunde Trocknungszeit konnte die glückliche Käuferin ihre Kugel mit nach Hause nehmen...
Das war einer der prägendsten Momente am Entlebucher Weihnachtsmarkt. Beeindruckt war ich aber auch von der Arbeit des OK-Teams, das vom Parkplatz über solide Stände, Dekorationen und wundervollen Attraktionen bis zum gestaffelte Abräumen alles perfekt organisiert hatte. Ein weiteres Highlight, und noch nie so erlebt: ein Apéro für die Helfenden und Ausstellenden nach der Ansprache und offiziellen Eröffnung des Marktes! Merci beaucoup auch für die Zurverfügungstellung der tollen Fotos.
Lieben Dank genauso allen Interessierten, die sich an meinem Stand einen Moment Zeit genommen haben, dem extra-Besuch aus dem Seeland resp. Schüpfheim und besonders auch meiner wundervollen Mitstreiterin im selben Raum, der Handweberin Doris Schnider aus Engelberg. Weitere Impressionen finden Sie hier.
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